Die „Missa Brevis in C“ oder „Orgelsolomesse“ (KV 259) ist die kürzeste der Mozartschen missae breves. Wie er in einem Brief an seinen Mentor Martini schrieb, litt er wie auch andere Komponisten seiner Zeit unter der bischöflichen Vorgabe, das Messordinarium in besonders knapper Weise zu vertonen. Was zu teilweise seltsamen Lösungen führte: Man beschränkte sich auf Kyrie und Gloria, war sparsam mit Adagios oder ließ die vier Stimmen zur gleichen Zeit verschiedene Texte vortragen.
In Mozarts Brief vom 4. September 1776 heißt es: „Unsere Kirchenmusik unterscheidet sich sehr von der in Italien, um so mehr, da eine Messe mit allem – dem Kyrie, Gloria, Credo, Epistelsonate, dem Offertorium oder auch einer Motette, Sanctus und Agnus Dei – ja selbst die allersolenneste, wenn der Fürst die Messe selbst hält, nicht länger als drei Viertelstunden dauern darf.“
Auf die genannten Notlösungen verzichtete Mozart und komponierte die „Missa Brevis in C“ als vollständige Messe, die sehr deutlich seine wunderbare und unverwechselbare Handschrift trägt, und blieb trotzdem in der geforderten Zeitdauer. Es war uns eine große Freude, sie am ersten Weihnachtsfeiertag zusammen mit unseren Solisten, mit Melanie Bähr an der Orgel sowie mit Claudia Bühler und Rolf Schilli, beide Violine, vorzutragen.