Liebe Simone,
Du weißt, wir singen das Credo nicht sehr häufig. Aber gerade jetzt üben wir es intensiv, in Michael Haydns „Missa Sancti Hieronymi“, in den vergangenen Wochen noch zusammen mit Dir. Du kennst die Stelle, wo die Musik die Schwere und das Leid hinter sich lässt, leicht wird und sich emporschwingt. Sie beschreibt in dieser Passage die Auferstehung und kündet davon, dass der Tod nicht das Ende ist. Wie oft waren wir schon erstaunt, wie eindrucksvoll und wunderbar die Werke der Kirchenmusik diesen Übergang beherrschen.
Deine Herzlichkeit und Deine Umarmung fehlen uns und wir kennen die Welt, in die Du umgezogen bist, noch nicht. Aber wir spüren Deine Nähe. Und wenn wir zum Fest unserer Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, die seit über 130 Jahren in unserer Dorfmitte steht und uns ein Raum für Leid und Freude ist, Michael Haydns „Sancti Hieronymi“ singen – diesmal mit dem Credo -, dann wird man, wenn man mit dem Herzen hört, auch Deine Stimme vernehmen.