Wo residiert der Geist eines Menschen? Vielleicht irgendwo im Geflecht der Hundert Milliarden Gehirnzellen. Aber wo dann der Mannschaftsgeist, der Gemeinschaftsgeist, der Geist der Versöhnung oder gar der göttliche Geist? Die Griechen der Antike nannten ihn „pneuma“, also Wind, Hauch, Luft – nicht zu fassen, nicht zu beherrschen, weder zu sehen noch zu berechnen. Aber zu spüren und vielleicht zu beeinflussen. „Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs“, meinte Novalis, der das nicht Fassbare in schönen Bildern festhalten konnte.
Weht er also, der göttliche Wind? „Gottes Geist weht, wo er will“, sagt Paulus. So ist es. Vielleicht aber können wir in Demut versuchen, ihn ein klein wenig in die Richtung zu lenken, in der wir ihn gerne hätten: zu den christlichen Kirchen und den Religionen der Welt, nach Syrien und zu den nahen und fernen Krisen, und natürlich auch zu uns. Wir versuchten es besonders im Pfingstgottesdienst und luden herzlich dazu ein.