Im Südwesten Schlesiens liegt in einer von Mittelgebirgszügen umgebenen Senke die kleine Stadt Glatz. Sie bildet zusammen mit den umliegenden Gemeinden die sogenannte Grafschaft Glatz. Aufgrund ihrer geografischen Lage und ihrer kulturellen und religiösen Prägung wird sie auch der „Hergottswinkel Schlesiens“ genannt. Man sagt, wer diese Gegend verlassen müsse, sei sein Leben lang von Heimweh geplagt.
Geboren 1820 im Wallfahrtsort Albendorf wuchs Ignaz Reimann hier in bescheidenen Verhältnissen auf. Zum Glück erkannten und förderten sowohl sein Vater als auch der Dorflehrer seine musikalischen Talente. Er begann zu komponieren, kam in Kontakt mit der „Breslauer Schule“ um Josef Schnabel, wandte sich der Kirchenmusik zu und war bemüht, eine Balance zwischen traditionellen und neuen Stilrichtungen zu finden. Seine Werke waren bald gefragt und er verteilte sie großzügig. Er galt als gütiger und überaus gastfreundlicher Mensch. Er starb 1885 ohne sich materielle Güter angehäuft zu haben, hinterließ aber eine reiche Sammlung an kirchenmusikalischen Kompositionen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählt die „Pastoralmesse in C, op. 110“. Wegen ihres bodenständigen und ruhigen Charakters und der wiegenden Melodie wird sie in seiner Heimat besonders gerne an Weihnachten aufgeführt und deshalb auch „Christkindlmesse“ genannt. Der Chor hat sie zur Erinnerung an Ignaz Reimann und sein wunderbares, weihnachtliches Opus 110 in der Festmesse an Weihnachten gesungen und freute sich über die Begleitung von Max Hoferer an der Orgel, Janika Müller und Ruth Gröning, beide Querflöte sowie Walter Bläsi, Fagott.