Der Österreicher Ludwig von Köchel hat einst in einem Verzeichnis alle Werke Mozarts zusammengestellt. Er hat sie chronologisch geordnet und – beginnend mit 1 – fortlaufend durchnummeriert. Das Köchelverzeichnis hat 626 Einträge, der Eintrag 167 hat den Titel „Missa C-Dur in honorem Ssmae Trinitatis für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Oboen, 4 Trompeten, Pauken, Bass und Orgel“ oder kurz „Trinitatismesse“. Das „Ssmae“ im Titel steht für „Sanctissimae“, es geht um die Ehre der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Die Messe ist also wie geschaffen für das Ohlsbacher Pfarrfest.
Sie stammt aus dem Jahr 1773 – damals war Mozart 17 Jahre alt – und gehört zur Kategorie der „Missa brevis et solemnis“, somit zu den feierlichen, aber kurzen Messen, getreu einer Verfügung des damaligen Salzburger Erzbischofs, nach der auch ein feierliches Hochamt nicht länger als eine Dreiviertelstunde dauern dürfe. Das ist eigentlich ein schwer verständlicher Erlass von jemandem, der sich die Musik von Mozart schreiben ließ. Offenbar aber sind die Wellen dieser Verfügung bis nach Frankreich geschwappt, denn auch die Gounod-Messe von Ostern war eine „messe brève“.
„Das Notwendigste und das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo“ schrieb Mozart 1777 in einem Brief an seinen Vater. Und so kommen in der Trinitatismesse wie auch in anderen Werken des jungen Mozart die Noten meist nicht in einem ruhigen Fluss, sondern eher wie eine sprudelnde Quelle daher, sie sind eilig unterwegs und haben kaum Zeit zu verweilen. Der zeitweilige Ansturm der Achtel und Sechzehntel nötigen Chor und Orchester Respekt ab. Es war uns eine große Freude, die Messe zum Ohlsbacher Pfarrfest zusammen mit den Musikerinnen und Musikern und mit Adrian Sieferle an der Orgel in einem feierlichen Gottesdienst einer großen Kirchengemeinde zu Gehör bringen zu dürfen.