Ein Bild, das wie viele andere versucht, die Ereignisse am Ostermorgen darzustellen: Die Szenerie zeigt eine alte, in den Fels gehauene Grabkammer, deren massiver runder Stein beiseite gerollt wurde. Der Eingang ist dunkel, aber ein Strahl der Morgensonne fällt darauf. Die Umgebung ist eine karge, hügelige Landschaft. Im Hintergrund erheben sich die Hügel von Judäa, am Horizont ist die entfernte Silhouette Jerusalems zu erkennen. Zwei Menschen – vermutlich die Emmausjünger – stehen davor, offensichtlich erstaunt und verwundert über das, was sie sehen.

Die beiden befinden sich in einer schmerzlichen Gefühlslage aus Trauer, Ratlosigkeit und Verwirrung. Sie haben einen Menschen geliebt und bewundert, in den sie große Hoffnungen gesetzt hatten, den sie gar für den versprochenen Messias hielten, der aber vor drei Tagen gedemütigt, gefoltert, gekreuzigt und in dieser Grabkammer bestattet worden war.
Eine solche Seelenlage beschreibt der Psalm 43. Er drückt das Ringen mit Gott in Zeiten höchster Not aus. „Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheilige Volk.“ Er ist ein bewegendes Gebet zwischen Klage und Hoffnung, ein Ruf nach Licht in Zeiten der Dunkelheit. Mendelssohns Komposition bringt dies im Wechsel von düsteren, klagenden Passagen zu strahlenden, hoffnungsvollen Klängen meisterhaft zum Ausdruck.
Wir tragen dieses achtstimmige Chorwerk in der Eucharistiefeier am Ostermorgen vor. Die ebenfalls achtstimmigen Messteile „Kyrie“ und „Heilig“ aus der „Deutschen Liturgie“ von Mendelssohn, Mozarts „Halleluja“ aus „Exsultate, jubilate“ sowie die Auferstehungslieder „Halleluja, lasst uns singen“ und „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ vervollständigen unsere Beiträge. Wir freuen uns sehr auf alle, die dabei sind!
Sonntag, 20. April 2025
10:30 Uhr
Pfarrkirche Ohlsbach