Unter den vielen Chorwerken, die Felix Mendelssohn-Bartholdy in seinem kurzen Leben für gemischte Chöre geschaffen hat, sind auch zahlreiche achtstimmige Kostbarkeiten, beeinflusst von den polyphonen und doppelchörigen Techniken der Renaissance. Die Werke bezeugen einen meisterhaften Umgang mit Chorklang und Kompositionstechnik. Aus diesem besonderen Fundus proben wir zurzeit eine kleine Auswahl.

Deutsche Liturgie
Mendelssohn schrieb speziell für den Gottesdienst im Berliner Dom die zehn Gesangsteile der protestantischen Liturgie in einer schlichten Form. In einem Brief an seinen Freund Graf von Redern bemerkte er: „Da alle Musikstücke für Doppelchor geschrieben sind, so bitte ich Ew. Exzellenz sehr dringend, auf ein genaues Einstudieren Wert zu legen und die Sachen nicht eher vor Seiner Majestät singen zu lassen, bis sie vollkommen rein, sicher und mit lebendigen Nüancen vorgetragen werden.“ (Quelle: carusmedia.com) Wir proben aus dieser Sammlung „Kyrie“ und „Heilig“
Richte mich, Gott
Grundlage des Werkes ist der Psalm 43, der eine Spannung aus Zweifel, Sehnsucht und Hoffnung beschreibt. Mendelssohns achtstimmige Komposition bringt das im Wechsel von düsteren, klagenden Passagen zu strahlenden, hoffnungsvollen Klängen meisterhaft zum Ausdruck.
Wir sind zuversichtlich und freuen uns darauf, diese Werke schon bald in Eucharistiefeiern vortragen zu können.